Aktivismus und Gemeinschaft
Better together
Eine einzige Person kann kaum gesellschaftliche Veränderung herbeiführen. Dazu braucht es eine Gruppe. Wie wichtig ist die Gemeinschaft für den eigenen Aktivismus? Fünf Frauen erzählen von ihren Erfahrungen. Von Felina Czycykowski
„Ich habe Menschen getroffen, die genauso denken wie ich. Man kommt in eine Gemeinschaft von Leuten, bei denen das Wichtigste im Leben dasselbe ist, wie bei einem selbst. Es ist ein tolles Gefühl.“
„Solange ich das Ziel habe, solange ich eine Gemeinschaft habe, die mich aus dem Glauben stärkt, kriegt man mich, kriegt man Maria 2.0 nicht tot.“
„Wir haben die gleiche Einstellung, wir haben den gleichen Wissensstand, wir tauschen uns gegenseitig aus und wir unterstützen uns. Einer profitiert vom anderen und das ist das Allerwichtigste. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Man kann sich tatsächlich blind auf diese Menschen verlassen.“
Bewegen sich Menschen nur noch in isolierten Gruppen lauter Gleichgesinnter, sind sie andauernd Meinungen ausgesetzt, die ihre eigenen widerspiegeln. Alle Menschen haben eine eigene Perspektive im Leben, die man im Diskurs mit anderen dann aber erweitert. Isolierte Gruppen können das nicht, ihre Ansichten verstärken sich in der Folge. So schildert es der Psychologe Henning Peters.
Diese Gefahr sieht auch Anja Köhne. Sie ist Teil von Scientists For Future:
„Gruppen haben immer zwei Seiten. Sie können einengen, sie können mitreißen, sie können negative Gruppendynamik entfalten, es kann aber auch eine positive Gruppendynamik entstehen.“
„Eigene Grenzen kennenzulernen, Grenzen aufzuziehen, auch mal Nein zu sagen, sich auch mal rauszuziehen, obwohl alles so wahnsinnig wichtig ist. Das fällt vielen Menschen schwer.“
Sie sagt aber auch:
„Mit Menschen gemeinsam aktiv zu werden, gibt einem unglaublich viel Energie. Es ist nicht nur nicht nur schwer und anstrengend, sondern es macht auch total viel Spaß.“